Damit Ihr Orientteppich die Jahre überdauert
Orientalische Teppiche sind oftmals wertvolle Familienerbstücke, die ähnlich wie die Geschichten aus 1001 Nacht von Generation zu Generation weitergegeben werden. Doch wie jede Art von Auslegware sind sie in ihrem Leben vielen Belastungen ausgesetzt, die ihnen mit der Zeit zusetzen können. Als Folge entstehen Gebrauchs- und Bruchspuren, Löcher, abgewetzte Kanten und lädierte Fransen sowie Flecken, Blässen oder andere unschöne Verfärbungen.
Selbstverständlich wirft man einen Orientteppich nicht ohne Weiteres weg, selbst dann, wenn er etwas mitgenommen ist. Schließlich hat er nicht nur einen hohen materiellen Wert. Die mit ihm verbundenen Erinnerungen sind tatsächlich unbezahlbar. Im Gegensatz zu anderer Auslegware ist ein solcher Teppich deshalb nicht einfach ersetzbar. Einen ramponierten Teppich tagein und tagaus anzusehen, bereitet jedoch auch keine Freude. Doch für dieses Problem gibt es eine Lösung: Es muss eine Restauration des orientalischen Teppichs per Hand erfolgen, damit er wieder in seinem alten Glanz erstrahlen kann.
Je nach Art der Beschädigung kommen verschiedene Methoden zur Reparatur und Restauration zum Einsatz:
Löcher im Teppich reparieren und restaurieren
Ein Loch im Teppich kann auf verschiedene Arten entstehen. Oftmals ist es Feuchtigkeit, die die Fasern vermodern lässt und ihre Struktur schließlich soweit zerstört, dass sie reißen. Auch Glut oder glimmende Asche, etwa durch das Rauchen oder einen Kamin in der Nähe, können Schäden verursachen. Nicht zuletzt, und vor allem an den Rändern, können hohe Belastungen zu einem Riss führen, der sich bis in das Innere des Teppichs zieht.
In jedem Fall muss ein Loch schnell repariert werden, da die Knoten an dieser Stelle instabil sind und sich der Teppich so noch weiter auflösen kann. Die einfachste Variante ist die Fixierung der Lochränder in Handarbeit. Dadurch bleibt das Loch zwar bestehen, es wird jedoch verhindert, dass es sich ausbreitet. Zur weiteren Verschönerung können ebenfalls mehrere Stofflagen in der Grundfarbe des Teppichs in seine Unterseite eingenäht werden.
Weitaus umfangreicher, jedoch definitiv optisch ansprechender ist die vollständige Restauration des orientalischen Teppichs. Per Hand werden hier ein neuer Bereich in originalgetreuem Muster und Farbe in das Gewebe geknüpft und die Kett- und Schussfäden anschließend einzeln mit diesem verwoben. So wird der Teppich vollständig wiederhergestellt und das Loch restlos beseitigt.
Restauration von Kanten und Fransen
An seinen Längsseiten ist ein Teppich am empfindlichsten. Abgelaufene oder umgeknickte Kanten sind nicht nur unansehnlich, sie rufen ebenfalls zwei Gefahren hervor: Für den Teppich und für Sie. Zum einen sind sie ein ernstes Stolperrisiko. Zum anderen begünstigen sie weitere Beschädigungen wie etwa Risse, die sich schlimmstenfalls bis in das Innere des Teppichs ziehen können. Da abgewetzte Kanten oder sogar Brüche im Garn die strukturelle Integrität des Teppichs stark beeinflussen, müssen diese schnell repariert oder restauriert werden. Hierfür wird das defekte Material an den Seitenrändern vollständig entfernt und die betroffene Kante anschließend völlig neu verkettelt.
Neben Kantenschäden zählen Beschädigungen an den Fransen zu den häufigsten Abnutzungserscheinungen, denn nicht nur Fußtritte, sondern auch Haustiere und Staubsauger setzen den empfindlichen Fasern zu. Verkürzte Fransen können vom Fachmann schon dadurch repariert werden, dass der Teppich an den Fransenseiten so weit aufgelöst wird, bis neue Kettfäden in ausreichender Länge vorliegen. Anschließend wird ein neuer Sperrknoten eingezogen und im letzten Schritt die Fransen auf ein einheitliches Maß geschnitten. Hierdurch verkürzt sich zwar die Länge des Teppichs um wenige Zentimeter, allerdings besitzen Orientteppiche oftmals ein gewebtes Zwischenstück zwischen Fransen und Muster, so dass letzteres bei dieser Variante für gewöhnlich nicht angegriffen wird.
Ist die Beschädigung zu groß oder der Teppich besonders wertvoll, erfolgt eine komplexe Restauration des orientalischen Teppichs. Hierbei werden per Hand neue Fransen in gleicher Ausführung und Dichte tief in das Gewebe hineingenäht. Ist dies erfolgt, wird zum Schluss wieder der Sperrknoten eingezogen. Durch große Sorgfalt ist eine Restauration in der Regel nicht vom Original zu unterscheiden.
Behandlung von Flecken und Verfärbungen
Versehentlich verschüttete Getränke oder aber Wasserschäden sorgen dafür, dass sich auf einem Teppich ungewollte und unansehnliche Flecken und Verfärbungen bilden. Eine rechtzeitige Wäsche und Trocknung kann hier bereits dafür sorgen, dass sich fremde oder durch das Wasser verronnene Originalfarben nicht im Gewebe festsetzen. Da die meiste Flüssigkeit im Fundament gespeichert wird, sollte der Teppich außerdem mit dem Flor nach unten getrocknet werden. Das Aufhängen auf der Leine führt nur zu einer stärkeren Verrinnung der Farben.
Ist die Verschmutzung oder Verfärbung zu hartnäckig, so dass eine Wäsche allein das Problem nicht beheben kann, erfolgt die Restauration des orientalischen Teppichs. Per Hand werden hierbei zunächst erst einmal alle unerwünschten Verfärbungen entfernt. Dies geschieht mit einem speziellen, niedrigdosierten Shampoo ohne Bleichmittel und schonenden Bürsten, um die Fasern nicht zu beschädigen. Anschließend werden neue Naturfarben in den Originaltönen angemischt und schließlich in gekonnter Handarbeit aufgetragen, bis der Teppich wieder im alten Glanz erstrahlt.
Professionelle Restauration von orientalischen Teppichen per Hand im Aslan-Center